GELD REGIERT DIE WELT
Qualität vs. Kapital……
Diese Frage stellt sich immer wieder bei allen Neuerscheinungen jeglicher Produkte – weltweit!
Als Kaufmann war ich viele Jahre ((vor meiner Selbständigkeit als Musiker)) für verschiedene ausländische Lebensmittel-Hersteller in Deutschland unterwegs. Ich war dabei verantwortlich für Listungsgespräche neuer Produkte. Ich war das Bindeglied zwischen Industrie und Handel.
Sehr schnell habe ich schon damals gelernt: Ein Produkt plazierst du nicht auf Grunde seiner Einzigartigkeit – seiner Qualität oder eines erkennbaren Bedarfs, ein Produkt plazierst du durch die Höhe einer Listungsgebühr, die Aktionsrabatte und Rückvergütungen.
Ist schon ganz schön krank! Man entwickelt etwas für ungeheuer viel Kapital und bringt es zur Marktreife und Lieferfähigkeit. Dann mietest Du dir quasi eine Verkaufsfläche für ungeheuer viel Geld um dann von den eigentlichen notwendigen Gewinnen auch noch etwas abzugeben.
Ergebniss – Mehr Produktion für weniger Gewinn, Hektik – Stress – Verluste!
Was hat das jetzt mit Musik zu tun???
Hier ist es nicht anders – denn die Qualität eines Songs ist absolut subjektiv zu betrachten. Wenn ich für Werbung – ein Konzept – eine Kampange unendlich viel Geld raushauen kann, mache ich aus fragwürdigem Talent einen Superstar mit neuer Stilrichtung.
Ich kaufe Sendezeiten, ich beeinflusse die Objektivität der breiten Hörerschaft durch wegnahme von Entscheidungskraft. Höre es dir an oder schalte ab – das ist real! Wo bleiben dabei die wirklichen Talente mit Ideen, Leidenschaft usw….?
Im besten Fall irgendwo in den Playlists einiger regionaler Internetsender, bei Redakteuren die noch Bock auf Musik haben. Im schlechtesten Fall allerdings wohl nur im Proberaum.
Man muss Mainstream sein – oder ?
Aber wer entscheidet denn was Mainstream ist? Der Konsument von Musik?
Nein – der sicher nicht. Die großen Companys entscheiden das….. mit Geld, mit Einfluss und all den unangenehmen Begleiterscheinungen….. Sender – und hier besonders die öffentlich rechtlichen Medienanstalten zeigen hier klar, wie so etwas zu laufen hat. Listungsbüros // Musikredaktionen in Berlin entscheiden z.B. was in Schleswig-Holstein gehört werden soll. Da kann auf Sicht nichts gutes für regionale Künstler bei raus kommen…..
Das ist wie damals – auf der anderen Seite der Mauer…… wenn einer sagt das nur graue Flanellhemden produziert werden, dann trägt halt auch jeder graue Flanellhemden……. mal drauf rumgedacht? Wohl eher nicht!
Der Konsument // Hörer nimmt das ja so hin. Echt schade!