PLANLOS IN DIE ZUKUNFT PLANEN…
oder – niederknien will ich eigentlich nur beim beten!
Vorab – ich bin kein Verschwörungstheoretiker, ich bin kein Angsthase oder Motzkopf, aber… blöd bin ich auch nicht.
Seid 6 Wochen steht das Leben so wir wir es kannten nun schon still. Seid 6 Wochen schieben sich Menschen jeglicher Herkunft und Nationalität den „Schwarzen Corona Peter“ in die Schuhe.
Seid 6 Wochen zeigen uns Entscheider aus Wirtschaft und Politik das ein gegebenes Wort nicht zählt, Menschenrechte nichts Wert sind und das man irgend ein Ding tun muss weil man nun mal Ding tut.
Nun sitze ich hier in meinem Home-Office (( das hatte ich auch vor Corona schon )) und versuche Dinge zu tun. Es wird ja irgendwann einmal weiter gehen. Es muss irgendwann einfach weitergehen! Nur wann ist irgendwann? So langsam beschäftigt mich diese Frage, raubt mir Zeit für kreatives, nimmt mir ein bischen die Illusion auf eine Besserung der persönlichen Situation.
Und was ist – wenn es weiter geht? Was geht dann weiter und ganz spezifisch – wann geht es für mich, meine Tanja, unsere Nadine oder der ganzen Band weiter? In den ersten Wochen habe ich gedacht: „Einfach weiter planen, neue Termine machen, Konzerte abstimmen, Verträge schreiben, Werbung machen ;-)“ Fassungslos stehe ich vor meiner eigenen Dummheit!
Ich kann nichts planen!!!
Ich bekomme zur Zeit keinen Menschan ans Telefon der den Nerv hat sich mit mir über Kirchenkonzerte zu unterhalten und wenn doch, dann bekomme ich nur eine Antwort: „Wir müssen erst einmal abwarten was die Landeskirche entscheidet“. Wenn die dann irgendwann entschieden haben das wieder etwas geht, dann können wir ja mal telefonieren. Wenn wir dann telefonieren, dann können wir uns ja einen Termin aussuchen der dann erst einmal vom Kirchenvorstand genehmigt werden muss.*** Nun muss ich aber berücksichtigen, das der KV erst wieder in „sagen wir mal“ 4 Wochen tagt. Wenn ich das einmal mit meinen Erfahrungswerten der letzten Jahre verknüpfe, die Zeit für eine ausreichende Werbung solcher Konzerte berücksichtige komme ich zu einem desillusionierten Ergebnis für Kirchenkonzerte im 2.Halbjahr 2020: „Es gibt keine Aussicht auf Erfolg“!!!!
Machen wir mal mit Engagements in Hotellerie, Gastronomie oder Tourismus weiter…… ach nee – das kann ich mal entspannt streichen. Es gibt bis jetzt keine klare Aussage zum Hochfahren dieser „Freizeitbereiche“ ohne die ein Musiker tatsächlich nicht gebraucht wird. Für diesen Bereich ist das Jahr 2020 gelaufen denn Saisongeschäft geht – wenn vorhanden – bis mitte September. Eigentlich plane ich im September schon für das kommende Jahr. Doch mit wem soll ich hier planen? Ich erreiche zur Zeit keinen und wer ist überhaubt noch da? Wer hat dann diese Zeit überstanden und wie liegen die Prioritäten bei meinen Geschäftspartnern – bei den Verwendern meiner Kunst?
Zur Tatenlosigkeit verdonnert……
Also habe ich jetzt etwas Zeit mich mit anderen wichtigen Dingen zu beschäftigen…. wenn mein Bauch nur nicht so knurren würde. Ich habe hunger….. haben wir eigentlich noch etwas zu essen?
Ja – wir haben noch etwas im Kühlschrank – aber wie lange noch?
Und schon bin ich raus aus meinem Plan, planvoll arbeiten zu wollen. Mit fehlt ein wenig der Antrieb, es ist ungewohnt für mich, von meinen Freunden als Workaholic verschrieen fehlt mir gerade das Ziel vor Augen. Aber genau dieses Ziel ist so unendlich wichtig, als Treibstoff für meinen Motor der mich einen Fuß vor den anderen setzten lässt, der den Tag so taktet, dass am Abend eine Zufriedenheit mit sich selbst in den „Dank beim Tischgebet“ einfließt. Ich habe verloren…..den persönlichen Kampf um Jobs, Termine und durch eigene Hände / Stimme verdientes Geld. Dennoch blicke ich – und das gilt auch für meine Tanja – positiv in die Zukunft und ich kann endlich den wahren Gewinn meiner / unserer stetigen Bemühungen erkennen.
Der Gewinn ist seid langem die Arbeit für unseren Herrn Jesus Christus. Diese Arbeit holt mich jeden Tag aus trüben Gedanken und füllt meinen Tank mit Treibstoff und schafft Energie. In dieser für uns sehr harten Zeit – ja Leute, ohne Einkommen und Aussicht auf staatliche Hilfe wird das Leben in unserer modernen Welt ganz schnell sehr hart und unbamherzig – lernen wir aber gerade ein ganz andere Seite von Menschlichkeit kennen. Auch eine alte Beschreibeung aus der Menschheitsgeschichte bekommt für uns eine aktuelle Bedeutung…. Der Mensch – Jäger und Sammler 🙂
Ich konnte und durfte die letzten Jahre hinter Terminen, Verträgen, Auftritten und anderen Dingen herjagen….. und nun bin ich Dank Corona zum Sammler geworden. Ich sammle Erkenntnisse und Impulse, auch Mitgefühl und Demut, ich sammle Gedanken und Geschichten Anderer und ich sammle Spenden für meine Frau und mich.
He – das ist echt nicht komisch und alles andere als leicht. Ich bin 58 Jahre alt und auf die wirtschaftliche Hilfe anderer Menschen angewiesen. Um wieviel lieber würde ich mir meine Kolekte erspielen gehen aber, ich habe statt dessen „das Annehmen“ lernen müssen.
Ich habe ein tiefes Mitgefühl für alle Menschen denen es in dieser Zeit nicht gut geht. Ich habe kein Verständnis mehr für Menschen die im laufe der letzten Jahre so derart abgestumpft sind, dass sie keine Leidensvorstellung mehr haben. Unmenschlich und nahezu frech finde ich Forderung von Kostenübernahme zur eigenen Existenssicherung, ausgesprochen von denjenigen denen es in dieser Zeit nicht schlechter geht weil egal was sie entscheiden es sich nicht unmittelbar auf deren wirtschaftliche Existens auswirkt. Ganz oben auf der Liste dieser unangenehmen Zeitgenossen sind hier Politiker die ohne jegliche Empathi schalten und walten……
Ich habe ein Gefühl, dass die Art wie wir von Menschen gerade durch diese Krise geleitet werden für den Verlust jeglicher Freiheit, Menschlichkeit, Versorgtheit und Sicherheit sorgen wird.
So….. nun habe ich mein Tagewerk fast vollendet. Ich gehe jetzt ins Studio und werde etwas Worship spielen, etwas über kleine Drachen nachdenken (Insider) und allen lieben Menschen aus Familie, Freundeskreis und der Gemeinde Gottes für ihre Unterstützung danken.
Ich werde wieder einen Plan machen – für morgen… weil man Dinge tun muss…..
Ich werde beten, das wir alle diese Krise die auf uns zu kommt (( nicht Corona – das ist doch schon Geschichte )) auch überstehen……
In Liebe und Dankbarkeit……. Carsten
Ach so – eines noch…… Ich brauche keine Kommentare wie z.b. “ dann geh doch was vernünftiges Arbeiten für dein Einkommen“…..
1.) Vernünftiger als für die Gemeinde Gottes zu arbeiten geht nicht…..
2.) Wenn doch – dann liegen gerade in dieser Zeit für einen etwas jugendlich gealterten Mann von Baujahr 1962 die Jobs wirklich nicht auf der Straße – nicht in D oder DK oder sonst wo….